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Stand 19.12.2024
Surround- und Allgemeine Audio- Seite
von K. Föllner
Man begann bereits in den 50er Jahren mehrkanalig
aufzuzeichnen, damals natürlich noch komplett analog,
allerdings konnten nur Kinogänger diesen Sound genießen.
Man verwendete bis in die 70er Jahre die verschiedensten
Analog-Mehrkanalverfahren. Da das ziemlich aufwändig,
wenig portabel und umständlich war, wurde von den Dolby
Laboratories das Dolby-Stereo-Verfahren entwickelt,
was später auch als Dolby Surround Pro Logic bekannt
wurde. Da das aber wesentliche Schwächen hat, kamen
dann neue digitale Mehrkanalverfahren.
Da viele hier kaum noch durchsehen, eine kurze
Übersicht der wichtigsten Begriffe und Abkürzungen aus den
Bereichen Surround, TV und Video.
Audio / Raumklang:
- Stereo : Bedeutet räumlich. Die räumliche
Ortung wird durch 2 Lautsprecherkanäle gewährleistet,
die getrennt übertragen werden. Allerdings sind gute
Anlage und Lautprecher und Aufnahmen Voraussetzung, um
wirkliche Räumlichkeit zu erleben, im Pop-Bereich wird
oft auf Ping-Pong-Effekte statt ehrlicher
Stereo-Aufnahmen gesetzt. So kam es auch zum
Ultra-Stereo, was Ende der 80er im Filmbereich
eingesetzt wurde. Hierbei wurden die wiedergebenen
Sound-Quellen auf der Stereo-Basislinie besonders stark
mit Amplitudenunterschieden- und Phasenverschiebungen
versehen, um die Position deutlich hörbar zu machen.
- DOLBY SURROUND : Ein analoges Verfahren, bei
dem ein (hinterer) Rear-Kanal durch
Phasenverschiebung und ein Center-Kanal durch
Summenbildung in das "normale" Stereosignal hinein
gemischt werden. Dadurch ist es kompatibel mit
Stereosignalen, wie bei TV, Video... und lässt sich ohne
großen Aufwand dekodieren. Es hat jedoch den Nachteil
des geringen Frequenzgangs (100 Hz - 7 kHz) des hinteren
Kanals und der schlechten Kanaltrennung zwischen den
vorderen und dem hinteren Kanal. Es ist äußerst
preiswert mit Matrixdecodern und mit Musik werden gute
Ergebnisse erzielt. Bei Filmen ist das klangliche und
räumliche Ergebnis nur durchschnittlich. (siehe Beschreibung)
Oft bleiben hierbei die Frontkanäle unverändert und nur
der hintere Kanal wird aufbereitet. Normalerweise
entfällt dann ein zusätzliche Center-Kanal.
- DOLBY SURROUND PRO LOGIC ® : Das
Grundverfahren ist das gleiche, nur dass hier wesentlich
aufwendiger die Richtungsinformationen überarbeitet
werden, wodurch sich die Kanaltrennung verbessert. Das
ist das Standard-Raumklangverfahren, das für
Stereo-Quellen heutzutage in Surround-Receivern
eingesetzt wird. Dieses System entstand Mitte der 70er
Jahre unter dem Namen "Dolby Stereo" und wurde zuerst in
Kinos eingesetzt, bis es dort durch die überlegenen
digitalen Mehrkanalsysteme (ab Ende der 80er Jahre)
verdrängt wurde. Der Zusatz Pro Logic bedeutet
nur, dass die Decoder auf die gleiche Weise, wie die
Original-Kino-Decoder funktionieren. So gehört hier ein
Center unbedingt dazu. Die Ergebnisse können sich hören
lassen, allerdings nur bei reinen Surround-Aufnahmen,
bei Stereo-Musik sind Verfärbungen, Pump-Effekte und
räumlich umher springende Signalquellen zu hören. Trotz
besserer Kanaltrennung sind aber die Einschränkungen
immer noch hörbar. Als es in den 90-ern begann, sich im
Heimbereich durchzusetzen, war es im Kino schon fast
überall durch Dolby Digital (oder andere Systeme)
ersetzt worden, es ist also ein Restprodukt, das man
noch einmal für den Heimbereich vermarkten wollte. (Das
ist nicht negativ gemeint!) Bei einigen
Kinoproduktionen, vor allem bei Low-Budget-Movies wird
es allein aber immer noch hin und wieder benutzt.
- DOLBY SURROUND PRO LOGIC II (2) : Mit dieser
Erweiterung des Standard-Pro-Logic-Surrounds kann ein
zusätzlicher Kanal für hinten codiert werden. Somit hat
man 3 Frontkanäle (Left, Center, Right) und hinten 2
Kanäle. (Theoretisch lassen sich auch 3 hintere Kanäle
nutzen.) Der Frequenzgang der Rear-Kanäle kann jedoch
optional erweitert werden. Das neue Prinzip ist in der
Berechnung aufwendiger und abwärtskompatibel. Der
Hauptvorteil ist jedoch, dass nun auch Stereoquellen
besser dekodiert werden können, ohne dass groß
Pumpeffekte oder ähnlich entstehen. Das qualifiziert das
System für den Einsatz im HiFi-Bereich (Home und
Car-HiFi), da Musik fast ausschließlich immer noch in
rein Stereo kodiert ist.
- VIRTUAL DOLBY SURROUND ® : Eigentlich
Blödsinn: Dabei wird aus dem "2-kanaligen" Dolby
Surround-Signal der hintere Kanal (Rear) überrechnet mit
Filtern wieder in das Stereo-Signal hinein gemischt, um
mit 2 Lautsprechern ein raumklangähnliches Feeling zu
verbreiten. Das wird z.B. bei Fernsehern eingesetzt, um
die hinteren (und den Center-) Lautsprecher einzusparen.
Das Ergebnis ist zwar räumlich beeindruckender als
TV-"Stereosound", hat aber mit richtigem Surround nichts
zu tun.
- DOLBY DIGITAL (5.1) ® : Dieses auch als AC-3
(Audio Coding No. 3) bezeichnete 5.1 System
arbeitet vollständig digital und stammt ebenfalls aus
dem Kino. Es wurde Anfang der 90er zuerst noch unter der
Bezeichnung Dolby SR-D (Dolby Stereo Digital) verwendet.
Durch die hohen Kosten (Chips etc.) setzte es ich jedoch
erst etwas später weltweit durch. Hier werden die Daten
von 5 Hauptkanälen (Left, Right, Center, Rear L,
Rear R) mit vollem Bereich (20 Hz - 20 kHz bei 16 Bit)
und einem Bass-Kanal(bis 80 - 120 Hz) dynamisch
(Die Kanäle mit den meisten Informationen erhalten die
meisten Daten) auf bis zu 320 kb/s komprimiert und auf
dem Film gespeichert. Bricht die Datenrate zusammen
b.z.w. der Datenstrom ab, wird auf die normale analoge
Tonaufzeichnung (Stereo b.z.w. Dolby Surround)
umgeschaltet, was im Kino damals zu hören war, wenn der
Film schon "runtergeludert" wurde. Dieses System wird
neben dem Kino noch auf Laserdisks, DVDs und später
HD-DVDs und BluRays eingesetzt. Auf DVDs wurde mit einer
höheren Datenrate von 384 kb/s bzw. 448 kb/s gearbeitet.
Theoretisch sind bis 692kb/s möglich, genutzt werden oft
640 kbps auf BluRays. Es ist meiner Meinung nach, heute
der optimale Kompromiss eines digitalen
Mehrkanal-Verfahrens für Filme durch seine gute und
"intelligente" Komprimierung. Dieses System ist nicht
kompatibel zu Dolby Surround, es müssen die analogen
Daten entweder doppelt übertragen (und gespeichert)
werden, oder sie werden per Downmix neu erstellt, damit
etwaige analogen Pro Logic-Decoder korrekt
funktionieren. Wird auch bei digitalem TV(DVB-S und
/DVB-C) eingesetzt, da keine Patentgebühren mehr zu
zahlen sind.
- DOLBY DIGITAL 2.0 : Die 2 steht nicht für die
Version, sondern die Kanalanzahl, es wird so "nur" ein
Stereosignal (deshalb 2) komprimiert, das Dolby Surround
Pro Logic - Informationen enthalten kann. So
funktioniert es ähnlich MPEG-1-Audio, nur ist die
Qualität besser, da die Komprimierung besser und die
Datenrate (üblich 192 oder 224 kb/s) höher ist. Dieses
Verfahren wird normalerweise zur Speicherung von Stereo-
oder Dolby Surround Pro Logic auf DVDs und BluRays
eingesetzt. Es ist zwar sehr selten, aber ich habe auch
schon die Bezeichnung Dolby Digital 4.0 gesehen. Hierbei
werden die 4 Kanäle, die auch beim analogen Dolby
Surround (Left, Center, Right, Rear) verwendet werden,
digital getrennt codiert und komprimiert, um eine höhere
Kanaltrennung als bei analogen Surround zu erreichen.
Dabei wird dann jedoch im allgemeinen nur der analoge
5.1 Ausgang des DVD-Players benutzt. DOLBY DIGITAL 1.0
für alte Mono-Filme wird selten eingesetzt, hier ist
eine Datenrate von 96 kbps üblich, meist wird aber 2.0
mit 192 kbps verwendet.
- DOLBY Digital EX: Das ist eine weitere
Erweiterung des Standards. Der Unterschied ist ein ein
zusätzlicher Hauptkanal, ein Rear-Center, also für eine
Box, direkt hinter einem. (Das bedeutet 6.1) Wie stark
die Verbesserung zum 5.1-System ist, hängt vom
räumlichen Umfeld ab, so sind vor allem Verbesserungen
in großen Kinos zu bemerken.
- DOLBY Digital Plus: Ist der Nachfolger (E-AC3)
von Dolby Digital für noch mehr Kanäle (bis 13.1) bei
höherer Datenrate bis zu 6 MBit/s. So sind auch neben
mehr Kanälen auch 96 kHz Samplingrate und
24-Bit-Quantisierung möglich. Er kann auf BluRay und
HD-DVD eingesetzt und über HDMI übertragen werden.
Leider ist die Datenrate für S/P-DIF zu hoch.
- DOLBY E: Damit bekommen es nur Profis
(Ton-Ing. und Tonmeister) zu tun. Dieser Standard
ermöglicht die beliebige Speicherung von 8 Kanälen. Die
mit 20 Bit und 48 kHz gesampleten Aufnahmen werden
verlustarm auf 1,92 Mb/s komprimiert. Möglich sind auch
16- und 24-Bit-Sampling. Doch es ist nicht entwickelt
worden, um den Mehrkanalmarkt noch weiter durcheinander
zu bringen. Es wird bei der Produktion eingesetzt, aus
denen dann die Dolby Digital- (oder theoretisch auch
DTS-) Kanäle (5+1 bis 7.1) direkt gespeichert und
erstellt werden können. Es hat große Vorteile bei der
Synchronisation und dem Schnitt, ist aber sehr teuer und
aufwendig. So hat man es als Anwender (Hörer) nie damit
zu tun.
- DOLBY TrueHD: Mit bis zu 18 Mit/s können
verlustfrei 8-Kanäle Surround (theoretisch auch mehr)
komprimiert, gespeichert und übertragen werden. Dabei
wird mit 24-Bit-Samplingtiefe und 96 kHz gearbeitet,
Wird die Kanalanzahl reduziert, sind sogar 192 kHz
möglich. Ist auf allen HD-DVDs drauf und kann auch bei
BluRays verwendet werden.
- MPEG-2-Audio : Nicht verwechseln mit dem
Videokomprimierverfahren! Das durch die CD-I von Philips
entwickelte MPEG-1-Audio wurde erweitert, um ebenfalls 5
zusätzliche Kanäle (48 kHz, 16 Bit) zu kodieren. Es ist
so sogar theoretisch möglich 7.1 Kanäle zu übertragen,
da man die Frontkanäle von der Stereocodierung von
MPEG-1 mitverwenden kann. Das nutzt man jedoch nicht, da
die Original-Frontkanäle eine geringere Qualität
aufweisen und fast alle Home-Verstärker und Decoder
damit nur 5 Kanäle unterstützen. MPEG-2-A sollte, so
Philips, der Standard auf DVDs in Europa werden, obwohl
sich AC-3 in Japan und USA schon lange durchgesetzt
hatte. Es gibt so in Europa einige wenige DVDs mit
MPEG2-Audio-Kodierung, meist von Philips- oder
Sony-Videovertrieben, das waren jedoch nur
Alibi-Pressungen während des Tonformatkriegs in den
90-ern. Bei MPEG wird gänzlich anders als bei AC-3
komprimiert, wodurch aber Nachteile bei der räumlichen
Ortung entstehen. Die Datenrate ist variabel zwischen 32
und 912 kb/s und liegt durchschnittlich auf dem gleichen
Niveau wie bei AC-3, 384 kb/s. Es besitzt leichte
Vorteile im Frequenzverhalten, hat dafür Nachteile im
Phasenverlauf. Es führte für einige Zeit auf DVDs in
Europa ein (hässliches) "Nebeneinander" mit AC-3, da zum
Beginn der DVD in Europa kein Dolby Digital freigegeben
war.
- SDDS (Sony Dynamic Digital Sound ®) : Dies
ist ein 7.1-Kanalsystem, das SONY entwickelte, um damit
einen neuen Standard in den Kinos zu schaffen. Die
zusätzlichen Kanäle sind ein left Center und ein right
Center. Es besteht aber die Möglichkeit, das Signal auf
5.1 Kanäle aufzuteilen. Die Datenrate liegt durch ein
Verfahren ähnlich der ATRAC-Kompression (von MiniDisc)
bei 1280 kb/s, die Ausgangskanäle wurden mit 44,1 kHz 16
Bit gesamplet. Trotz dieser Vielzahl an Kanälen und der
hohen Datenrate war es für mich klanglich und räumlich
überhaupt nicht überzeugend. Ich habe z.B. MIB damals Im
Kino damit gesehen / gehört und es war enttäuschend. Es
wird nur in großen Kinos eingesetzt, die aber auch über
AC-3- und DTS-Decoder verfügen und meist diese benutzen.
Grund sind die hohen Decoder- und sehr hohen
Filmkopierkosten, da man die Daten extrem aufwendig
(langwierig) auf dem Film speichert. Im Heim-Bereich
wird dieses System nicht verwendet. Man benötigte 7
Vollbereichskanäle auch nur im Kino, wenn man eine
extrem große Leinwand besitzt, an der ziemlich nah
Zuschauer sitzen. Zu Hause bieten die 3
Frontlautsprecher bei richtiger Aufstellung eine
genügend große Basisbreite, so dass mehr Kanäle nur
störend wären.
- DTS
(Digital
Theater Systems) ® : Dieses 5.1
Kanal-Verfahren (üblich 5x 48 kHz, bei 16 oder 20 Bit)
war lange Zeit das klanglich beste in den Kinos und zu
Hause, es existiert seit 1993. (kam mit Jurassic Park)
Es kann prinzipiell (DTS Coherent Acoustics) Multikanal
mit bis zu 192 kHz / 24 Bit komprimieren. Das
Grundprinzip funktioniert ähnlich ADPCM, also ist die
Komprimierung weniger aufwendig als bei AC-3. DTS hat
jedoch eine wesentlich (bis 5x) höhere Datenrate,
benutzt wird z.B. 768 kb/s oder 1536 kb/s, wodurch der
Klang, die Dynamik und Räumlichkeit nochmals verbessert
werden konnten, was besonders bei hochqualitativen
Musikvideos sinnvoll ist. Von Nachteil ist nur die große
Datenmenge b.z.w. Datenrate. Im Kino lief bei DTS
deshalb auch synchronisiert eine (nach der anderen) CD
mit. Das hat auch den Vorteil, dass bei zerkratzten
Filmen der Mehrkanalton konstant gut blieb.
"Surround-Fans" nutzten dieses Verfahren auch auf DVDs.
Es erschienen aber mehr DVDs in den USA damit, da dort
die DVD bereits ihren Durchbruch hinter sich hatte, NTSC
auch weniger Platz (20 %) benötigt und es kein MPEG-2-A
als "Alternative" gab. Hierbei ist DTS immer die zweite
Möglichkeit, Standard-Dolby-Digital (5.1 oder 2.0) ist
dabei trotzdem immer vorhanden. Vergleiche zwischen
beiden Systemen (Dolby und DTS) sind jedoch
problematisch, da üblicherweise bei Filmen beide
Verfahren auch getrennt und unabhängig voneinander
gemastert und abgemischt werden. Meiner Meinung nach
sind 640 kbps mit AC3 klanglich aber besser als 768 kbps
bei DTS. Auf BluRays ist DTS eine von vielen Optionen.
- LPCM : steht für Linear-PCM (Pulse Code
Modulation) und ist das unkomprimiertes Format (wie auf
der Audio-CD, DAT etc.). Hierbei werden in definierten
Abständen (etwa alle 22 µs bei CD entsprechend 44100
Samples pro Sekunde) der Wert mit einem A/D-Wandler
quantisiert (z.B. 16 Bit mit 65536 Stufen) für jeden
Kanal gespeichert. Umgekehrt funktioniert dann
prinzipiell die Wiedergabe. Die Samplingrate bestimmt
die obere Grenzfrequenz und damit auch die Auflösung im
Zeitbereich. Die Abtastfrequenz muss mehr als doppelt so
groß sein wie die obere Grenzfrequenz (vorher mit
analogen Tiefpassfilter festgelegt) des Signals.
(Abtatstheorem von Shannon/Nyquist) Bei einer CD
(44,1kHz) ist eine obere Grenzfrequenz von etwa 20 kHz
erreichbar, bei einer DAT-Aufnahme (48 kHz) ca. 22 kHz,
bei (DVD-A, HD-DVD, BluRay) mit 96 kHz etwa 45 kHz und
mit 192 kHz ist sogar eine obere Grenzfrequenz von etwa
90 kHz. Wer meint, dass das eh' niemand hört, schau auf
hier diese Seite. Die untere
Grenzfrequenz bei der digitalen Übertragung ist 0, da
auch Gleichspannungen problemlos gesamplet und
übertragen werden können. Da nach dem DA-Wandler aber
wieder eine Analogstufe folgt, wird durch kapazitive
Entkoppelung entsteht hier wieder eine untere
Grenzfrequenz. Zeitliche Abweichungen werden als Jitter
bezeichnet. Dieser Fehler, ein Phasenversatz, entsteht
z.B. allein schon durch die Sample&Hold-Schaltung
und parasitäre Schaltkapazitäten. Die Quantisierung
(z.B. mit 16 Bit) bestimmt die Auflösung bei der
Amplitude und so auch den maximalen Dynamikbereich und
vor allem den Rauschabstand. Die Quantisierung (in Bit)
zeigt also, wie genau die Digitalisierung der
Spannungswerte vorgenommen wird. Mit jedem einzelnen Bit
können doppelt so viele Stufen (heißt praktisch +6,02
dB) angesprochen werden, was bei 8 Bit 256 verschiedene
Pegelstufen sind. Das ist für dynamische Pegel zu wenig,
es reicht aber für Sprache (z.B. Telefon mit
8-kHz-Sampling) mit einem Rauschabstand von theoretisch
über 40 dB. Bei 16 Bit sind 0 und 65535 andere
Pegelstufen möglich, was schon einen Dynamikumfang von
mehr als 90 dB ermöglicht. Um den vollen menschlichen
Hörumfang (Hör- bis Schmerzschwelle) von etwas mehr als
130 dB zu überstreichen, sind dann minimal 22 Bit nötig.
Man verwendet deshalb heute oft (3 Byte-)
24-Bit-Wandler, die eine extrem feine Abstufung (ca.
sechzehn Millionen, genau sind es 16 777 216 Stufen!)
mit sogar noch etwas Reserve bieten.
Warum nicht weniger geht? Durch eine Abweichung in der
Zuordnung des Pegel entsteht ein Quantisierungsfehler, der
direkt das Rauschen hervorruft. Denn der analoge Pegel ist
theoretisch nie 100% exakt auf einer Stufe, so dass sein
Originalwert von der Stufe abweicht. Die Abweichung
beträgt dann maximal einer halben Stufenhöhe. Die
Abweichungen die bei der Quantisierung entstehen, werden
Gain Matching genannt, sie entstehen immer, z.B. auch
durch Offsets der OPs im ADC. (Analog-Digital-Converter)
Zum Rauschabstand von Digitalquellen: So genau lässt er
sich nicht angeben, da er direkt vom Effektivwert des
Signals abhängt, sich also permanent ändert. Linear bei
LPCM bedeutet hierbei, dass alle diese Stufen, den
gleichen Abstand zueinander haben. Es ist auch eine
nichtlineare, z.B. logarithmische Abstufung wie bei A-Law,
u-Law (Telefon) möglich. Auf Audio-DVDs können z.B.
PCM-Ströme bis zu einer Datenrate von 6,144 Mbit/s
gespeichert werden.
- THX
® : ist kein eigenständiges Verfahren, sondern "nur"
eine Klang-Lizensierung b.z.w. Norm von Lucasfilm (seit
1982). Bei THX (Tomlinson Holman eXperiment oder TH
X-over) müssen bestimmte Kriterien (von jedem Gerät)
erfüllt werden, um nach einer Zahlung an das
THX-Zertifikat zu kommen. Das ursprüngliche THX wurde in
THX-Ultra umbenannt, da eine qualitativ weniger
anspruchsvolle Norm namens THX-Select eingeführt wurde,
was aber meist kaum verwendet wird, da typische
THX-lizensierte Geräte die Ultra-Norm erfüllen. So
arbeiten z.B. beim einfachen analogen THX (4.0 Surround)
die hinteren Lautsprecher nicht phasengleich, sondern
werden zusätzlich überrechnet. Weiterhin kommen
zusätzliche Forderungen (u.a. an den Frequenzgang), die
nach der Lucas-Auffassung für besseren Klang und
Räumlichkeit im Kino sorgen. Also ist THX ein Indiz für
guten Klang, aber KEIN MUSS. So wurden für die digitalen
5.1 Mehrkanalverfahren zusätzliche Kriterien aufgestellt
(1994). Ein Kriterium ist (nur bei THX Ultra) z.B., dass
die Rear-Speaker immer (auch bei AC3 etc.) als Dipol
ausgeführt werden müssen, welche auch (wie die anderen
Boxen auch) nur ein geringes magnetisches Feld außerhalb
des Gehäuses haben müssen. (magnet. Schirmung)
- MP 3 : Dieses besonders durch das Internet
verbreitete Stereo-Komprimierverfahren wurde anfang der
90-er vom deutschen Fraunhofer Institut entwickelt. Es
wurde vom "MPEG-Konsortium" als MPEG 1 / Audio-Layer 3
freigegeben, da es dem Audio-Layern 1 und 2 durch noch
aufwendigere Algorithmen (hybride Filterbank,
ungleichmäßige Quantisierung und
Huffman-Längencodierung) bei kleinerer Datenrate
klanglich überlegen ist. Es ist variabel, was die
Datenraten angeht: Stereo (44 kHz) von 112 kb/s bis
maximal 320 kb/s. Abhängig von der Musik ist es ab 192
kb/s qualitätsmäßig überzeugend. Meine
Meinung dazu
- HDCD : Diese High Density Compact Disc ist
abwärtskompatibel zum alten Red Book Standard. Sie
enthält zusätzliche Daten, die eine Steigerung der
Samplingtiefe von 16 auf 20 Bit ermöglichen, das heißt
die Amplitude ist 16 mal genauer und ermöglicht so einen
Rauschabstand und eine Dynamik von etwa 120 dB. Es
existieren nur wenige Pressungen damit und es wurde auch
nur in teure CD-Player integriert.
- SACD : Die Super-Audio-CD von SONY ist vom
Konzept her neu und hat außer dem Aussehen kaum noch was
mit dem "Original" zu tun. Lizenzen dafür wurden z.B.
bereits an Philips, Kenwood, Denon, Sharp und den
Edelfirmen Marantz (gehört ebenfalls zu Philips) und
Accuphase vergeben. Während man bei der DVD-Audio beim
konventionellen PCM-Format bleibt, geht man hier einen
etwas anderen Weg. Die SA-CD besitzt eine hohe
Samplingrate von 2,8 MHz und einen Frequenzbereich bis
100 kHz (laut stereoplay sind es aber nur maximal 50
kHz) bei einer Dynamik von 120 dB. Man quantisiert aber
nicht jedes Sample absolut mit z.B. 20...24 Bit, sondern
im 1-Bit-Verfahren (a la D-PCM), das heißt erhöht (oder
verringert) sich der Pegel, wandert auch das Signal ein
Pegelstufe nach oben oder unten, je nachdem. Wie genau
die Pegelstufen sind? Vermutlich dürften sie
vergleichbar mit einer 20-Bit-Auflösung (wegen der
angegebenen 120 dB) sein. Obwohl der Frequenzbereich
gegenüber der DVD-A etwa eine Oktave weniger umfasst,
ist die Auflösung im Zeitbereich durch den hohen Takt
theoretisch etwa 15 mal genauer, durch die
1-Bit-Geschichte dürfte der Vorteil hier aber schon
wesentlich geringer ausfallen, da das Signal mehrere
Takte braucht, um vom untersten zur obersten Pegelstufe
zu kommen. Gar nicht schlecht ist die Idee, die obere
Schicht für die Standard-CD-Daten zu nutzen, während man
die untere Schicht, die mehr Speicherplatz fasst, für
höherwertige Wiedergabe nutzt. Durch die hohe
Samplingrate sind die Änderungen von Sample zu Sample
nur minimal. Der Hauptvorteil dieser Superdisk (leider
nur die 5-mal so teure Hybrid-Version) gegenüber der
DVD-A ist die Abwärtskompatibilität der Disks bei
herkömmlichen CD-Playern. Es gibt auch eine mehrkanalige
Version (6 Kanäle) der SA-CD. Leider existiert noch
keine Standard-Schnittstelle zur digitalen
Datenübertragung. Will SONY mal wieder Digital-Kopien im
Heimbreich verhindern? Das Umrechnen dieses Datenstroms
ins PCM-Format ist allerdings möglich.
Die oben genannten DOLBY-Verfahren sind Mehrkanalsysteme.
DOLBY A ist ein altes Rauschminderungssystem für
Kinofilme. Bei DOLBY B, DOLBY C, DOLBY S handelt es sich
um diverse Verfahren zu analogen Rauschreduzierung
besonders auf Magnetbändern und -Kassetten. DOLBY HX-PRO
ist ein Regler für den Vormagnetisierungsstrom (Bias) bei
der Kassettenaufnahme, der die Wiedergabe der Höhen
(besonders die Dynamik und Linearität) verbessert.
Anmerkungen:
Zum Vergleich: Die Datenrate einer normalen
Audio-CD (PCM, 16 Bit, 44,1 kHz, 2 Kanäle) liegt bei
1411,1 kb/s (=176,4 kB/s).
Nicht verwechseln:
1 b/s= 1 Bit pro Sekunde, 1 B/s = 1 Byte / s = 8 Bit
pro Sekunde
1 kb = 1000 Bit, 1 kib = 1024 Bit
1 Mb = 1000 kb
1 kB=1000 Byte, 1 kiB=1024 Byte=2^10Byte,
1MiB = 1024 kiB = 2^20Byte, 1GiB = 1024MB = 2^30Byte
Grund für die 1024 ist die Basis 2 und der
Umrechnungsfaktor 8.
Da ich mich auch mal bei den vielen Daten irgendwo irren
kann, mail mir, wenn ein Fehler auftaucht.
Übliche Steckerbelegungen:
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Diese DIN-Buchse
gibt es wahlweise von 3 bis 8-polig, hier die weit
verbreitete 5er:
Analoge Verbindung: (Signalrichtung
nicht eindeutig)
1 - Aufnahme linker Kanal oder Mono
2 - Masse
3 - Wiedergabe linker Kanal oder Mono
4 - Aufnahme rechter Kanal
5 - Wiedergabe rechter Kanal
S - Schirm für Kabel und Stecker |
MIDI (digitale
Verb. von Instrumenten)
1 - frei
2 - Masse
3 - frei
4 - +5V
5 - MIDI-DATA IN or OUT
S - Schirm für Kabel und Stecker |
3-polig Stereo z.B. bei
Plattenspielern
1 rechts
2 Masse
3 links
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für die 8-polige Alternative im Car-HiFi-Bereich siehe
hier
für die 6-polige Version für Videoverbindungen hier die Belegung |
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DIN-Kopfhörer-Buchse:
1 Masse für Abschirmung (meist frei)
2 links -
3 rechts -
4 links +
5 rechts +
Grund für die gegenüberliegende Anordnung ist die
Möglichkeit, den Stecker zu drehen, ohne
Vertauschung der Kanäle. Durch einen Zusatzkontakt
in der Buchse kann so gewählt werden, ob evtl.
interne LS abgeschaltet werden sollen.
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DIN-Lautsprecherstecker:
1 LS-Anschluss +
2 LS-Anschluss -
|
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XLR: Niedervolt-Anwendung (vor allem in
der Studio- und PA-Technik)
1 - Masse für Schirm
2 - Signal positiv (hot +)
3 - Signal negativ oder Massebezug für Signal
(cold -)
Wurden auch für Lautsprecherausgänge verwendet: -
an Pin 1, + an Pin 2 (Einige amerikanische
Hersteller benutzen für + auch Pin 3)
DMX-Kabel: Pin 1 Masse, Pin 2 DMX Minus, Pin 3 DMX
Plus
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SPEAKON (TM Neutrik)
Lautsprecheranschlüsse:
1+ Lautsprecher plus
1- Lautsprecher minus
2+ frei oder 2. Lautsprecher +
2- frei oder 2. Lautsprecher -
(2- und 4-polige Variante sind teilweise
pinkompatibel zueinander: die 2-poligen Stecker
passen in 4-polige Buchsen, aber nicht umgekehrt.)
Bei Endstufen-Ausgängen werden teilweise bei den
4-poligen Buchsen 1+ und 2+ sowie 1- und 2-
zusammen geschaltet
Alternativ sind gebrückte Ausgänge an 2+ und 2-
verfügbar.
Bei 2-pol. Kabeln werden nur Pin 1+ und Pin1-
geführt, für 4 Pins werden 4-polige Kabel
benötigt.
An Boxen wird meist nur 1+ und 1- verwendet.
Man kann auch für 2-Wegeboxen den Hochtonkanal auf
2+ und 2- schalten.
|
Für Car-HiFi-Stecker sind hier die
Belegungen
Für Videoverbindungen hier
die wichtigsten Belegungen.
Sucht jemand andere Belegungen von
Computer-Steckverbindungen, Schnittstellen, Telefon etc.,
unter www.elvjournal.de
sind die wichtigsten.
Fragen zur CD?
www.cdrfaq.org
Adapter
Besonders bei der Verkabelung von PA-Geräten mit
HiFi-Komponenten, aber auch bei der Verbindung von
symmetrischen mit unsymmetrischen Anschlüssen muss man
aufpassen. Hier sind dafür einige sinnvolle Beschaltungen,
für die man immer einen Adapter haben sollte:
TRS meint Tip-Ring-Shaft also Spitze, Ring und Schaft eines
6,3 mm Klinkensteckers (1/4 Inch Jack), auch Stereoklinke
genannt
TS meint Tip-Shaft, Spitze und Schaft eines 6,3 mm
Klinkensteckers, auch Mono-Klinke genannt, prinzipiell gilt
für RCA (Cinch-Stecker) die gleiche Belegung wie bei
TS-Steckern
von auf
|
Verbindung
|
XLR zu Klinke (TRS)
voll symmetrisch (jeweils für Ein- und Ausgang)
|
Pin 2 auf Spitze (+), Pin 3 auf Ring
(-)
Pin 1 auf Masse/Schaft (Masse)
|
Tuchel klein auf XLR
voll symmetrisch (Anschluss alter Mikrofone an
aktuelle Eingänge) |
Pin1 auf Pin 2 (+), Pin 3 auf Pin 3
(-)
Pin 2 auf Pin 1 (Masse)
|
Tuchel groß auf XLR
voll symmetrisch (Anschluss alter Mikrofone an
aktuelle Eingänge) |
Pin 1 auf Pin 2 (+), Pin 2 auf Pin 3
(-)
Pin 3 auf Pin 1 (Masse) |
XLR zu XLR (Stecker, m zu Kupplung,
w) mit Ground-Breaker
voll symmetrisch (jeweils für Ein- und Ausgang) |
Pin 1 auf beiden Seiten nicht
verbunden (Masse)
Pin 2 auf Pin 2 (+), Pin 3 auf Pin 3 (-)
|
XLR-Stecker (Kupplung, w) auf
Monoklinke
symmetrischer Ausgang auf unsymmetrischen Eingang
|
Pin 2 auf Spitze (+), Pin 3 (-) frei
Pin 1 auf Masse/Schaft (Masse), Durch diese
Umsetzung gibt es einen Verlust von 6 dB.
|
Stereoklinke (TRS Stecker, m) auf
Monoklinke (TS-Stecker, m)
symmetrischer Ausgang auf unsymmetrischen Eingang |
Spitze (+) auf Spitze (+), Ring (-)
frei
Schaft auf Schaft (Masse), Durch diese Umsetzung
gibt es einen Verlust von 6 dB. |
Monoklinke (TS-Stecker, m) auf XLR
(Stecker, m)
unsymmetrischer Ausgang auf symmetrischen Eingang |
Spitze (+) auf Pin 2 (+)
Ring und Schaft auf Pin 1 (Masse) |
Monoklinke (TS-Stecker, m) auf
Stereoklinke (TRS Stecker, m)
unsymmetrischer Ausgang auf symmetrischen Eingang |
Spitze (+) auf Spitze (+)
Schaft auf Schaft und Ring auf Schaft (Masse) |
Phasendreher XLR
voll symmetrisch (jeweils für Ein- und Ausgang) |
Pin 2 auf Pin 3, Pin 2 auf Pin 3
Pin 1 auf Pin 1 (Masse) |
Phasendreher Klinkenstecker TRS (m)
voll symmetrisch (jeweils für Ein- und Ausgang) |
Spitze auf Ring, Ring auf Spitze
Schaft auf Schaft (Masse)
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Phasendreher Speakon (Lautsprecher)
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