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Stand 15.08.2024 Car-HiFi - FAQs
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halbe Lautstärke: -10 dB (typisch,
frequenzabhängig) |
doppelte Lautstärke +10 dB (typisch, frequenzabhängig) |
halber Schalldruck: -6 dB | doppelter Schalldruck: +6 dB |
halbe Leistung: -3 dB | doppelte Leistung: +3 dB |
vierfache Leistung: +6 dB | zehnfache Leistung: +10 dB |
doppelter Abstand: -6 dB | doppelte Anzahl (+3 dB ... +6 dB) (Siehe Punkt 13) |
Für den absoluten Schalldruck gelten als Richtwerte 0 dB SPL als Hörschwelle (20 ubar) und 120 ... 140 dB SPL als Schmerzschwelle.
0,25 sone = 20 dB SPL |
0,5 sone= 30 dB SPL |
1 sone = 40 dB SPL |
2 sone = 50 dB SPL |
3 sone = 56 dB SPL |
4 sone = 60 dB SPL |
4. Warum so dicke Kabel und welche Kabelquerschnitte
werden im Auto benötigt?
Da im Auto im Gegensatz zum Home-HiFi geringere
Spannungen (12 ... 14V statt 230 V) herrschen, aber man
ebenfalls große Leistungen haben will, sind Ströme um ein
Vielfaches (ca. 20-fach) höher. Damit am Leitungsende noch
genug Spannung ankommt und die Kabel nicht brennen sind
große Leitungsquerschnitte erforderlich. Denn es gilt
U=I*R, das heißt, dass durch den 20-fach höheren Strom
auch die 20-fache Spannung über das gleiche Stück Kabel
abfällt. So braucht man sich nicht wundern, dass solche
daumendicken Kabel im Auto verlegt werden, es fließen bei
großen Endstufen Ströme, mit denen man auch schweißen
könnte.
Die maximale elektrische Spannung des Kabels hängen
hingegen hauptsächlich von der Isolierung ab.
dazu folgende Tabelle (auszugsweise DIN 57100 Teil
523/430) Das sind alles die Maximalwerte (Dauerströme) der
Kupfer-Leitung, die nicht überschritten werden dürfen.
Die Nennströme der Sicherungen müssen jedoch geringer
gewählt werden. (Angenommen wird Kabel Gruppe 2 für
bewegliche Leitungen.)
Drahtquerschnitt | d (mm) | AWG | R (mOhm/m) | max. Strom (A) | Sicherung (A) | Power-Kabel: max Leistung @ 12V/14V | LS-Kabel: max. Leistung an 4 / 8 Ohm |
0,05 mm² |
0,25 |
30 |
340 |
1 |
- |
12 W / 14 W |
4 W / 8 W |
0,14 mm² |
0,42 |
25 |
121 |
2 |
- |
24 W / 28 W |
16 W / 32 W |
0,25 mm² |
0,56 |
23 |
68,0 |
4 |
- |
48 W / 56 W |
64 W / 128 W |
0,34 mm² |
0,67 |
22 |
48,6 |
6 |
- |
72 W / 84 W |
144 W / 288 W |
0,5 mm² | 0,80 | 20 | 34,0 | 9 | 6,3 |
108 W / 126 W |
324 W / 648 W |
0,75 mm² | 0,98 | 19 | 22,7 | 12 | 10 |
144 W / 168 W | 576 W / 1152 W |
1,0 mm² | 1,13 | 18 | 17,0 | 15 | 10 | 180 W / 210 W | 900 W / 1800 W |
1,5 mm² | 1,38 | 16 | 11,3 | 18 | 16 (10) |
216 W / 252 W | 1296 W / 2592 W |
2,5 mm² | 1,78 | 14 | 6,80 | 26 | 20 | 312 W / 364 W | 2,7 kW / 5,4 kW |
4 mm² | 2,26 | 12 | 4,25 | 34 | 25 | 408 W / 476 W | 4,6 kW / 9,2 kW |
6 mm² | 2,76 | 10 | 2,83 | 44 | 35 | 528 W / 616 W | 7,7 kW / 15,5 kW |
8 mm² | 3,19 | 8 | 2,13 | (50) | (40) | 600 W / 700 W | - |
10 mm² | 3,57 | 7 | 1,70 | 61 | 50 | 730 W / 850 W | - |
16 mm² | 4,51 | 5 | 1,06 | 82 | 63 | 980 W / 1100 W | - |
21 mm² | 5,1 | 4 | 0,83 | (90) | (70) | 1080 W / 1260 W | - |
25 mm² | 5,6 | 3 | 0,68 | 108 | 80 | 1,3 kW / 1,5 kW | - |
35 mm² | 6,7 | 2 | 0,49 | 135 | 100 | 1,6 kW / 1,8 kW | - |
42 mm² |
7,4 |
1 |
0,41 |
(150) |
100 |
1,8 kW / 2,1 kW |
- |
50 mm² | 8,0 | 0,34 | 168 | 125 | 2,0 kW / 2,3 kW | - | |
53 mm² |
8,3 |
1/0 |
0,32 |
(175) |
125 |
2,0 kW / 2,3 kW |
- |
67 mm² |
9,3 |
2/0 |
0,25 |
(180) |
(125) |
2,0 kW / 2,3 kW |
- |
70 mm² | 9,4 | - |
0,24 | 207 | 160 | 2,4 kW / 2,8 kW | - |
85 mm² |
10,4 |
3/0 |
0,20 |
(225) |
(175) |
2,7 kW / 3,1 kW |
- |
95 mm² | 11,0 | - |
0,18 | 250 | 200 | 3,0 kW / 3,5 kW | - |
107 mm² |
11,7 |
4/0 |
0,16 |
250 |
(200) |
3,0 kW / 3,5 kW | - |
P = U*I = R*I*I = U*U/R
P Leistung in Watt (W)
U Spannung in Volt (V)
I elektrischer Strom im Ampere (A)
Bei der Auswahl des Stromversorgungskabels werden alle Ausgangsleistungen addiert, dann mit 1,5 multipliziert, um die Verluste einzubeziehen Angenommener Wirkungsgrad etwa 0,7 (praktisch liegt er zwischen ca. 50...78 %) bei AB-Endstufen. Dieser Typ ist der am meisten benutzte im Home- und Car-HiFi-Bereich. (Mehr dazu unter FAQ 6)
Da jedoch der Maximalpegel nicht ständig den maximalen
Strom fließen lässt, liegt der Dauerstrom etwas darunter,
auch weil Elkos die Endstufe puffern.
Je nach Aussteuerung kann der Wirkungsgrad auch bei
AB-Endstufen stark abfallen. Wenn man auf der sicheren
Seite liegen will, nimmt man deshalb etwa die doppelte
Ausgangsleistung (Sinus) als Nennleistung an.
Beispiel:
Verwendet wird eine Endstufe mit 4x120 W an je 4 Ohm.
Daran werden auch 4 Lautsprecher mit dieser Impedanz
angeschlossen.
Ausgangsleistung => 4 * 120 W = 480 W
(gesamt)
Leistungsaufnahme => 2 * 480 W = 960 W
(angenommen 50 % Wirkungsgrad)
Strom => 960 W / 13,5 V = 71 A
in Tabelle schauen
=> mind. 16 mm², besser 25 mm², denn viel hilft viel,
bei niedrigeren Leistungen lieber größere Querschnitte
wählen, um Verluste der Kabel zu minimieren. Bei hohen
Leistungen ist eine Verkürzung der Kabel sinnvoll, was
durch eine intelligente Verlegung oder Ergänzung einer 2. Autobatterie im Kofferraum
möglich ist.
denn:
angenommen U=13,5 V
Widerstand der Leitung: R = roh * Länge[m]/Querschnitt[
mm²]
roh (spez. el. Widerst.) ist abhängig vom Material: roh =
0,0161 (Silber); 0,0170...,0178 (Kupfer); 0,023
(Gold); 0,030(Alu); 0,11 (Zinn); 0,13 (Eisen)
Beispiel: R1 (Cu, 4 m,10 mm²) = 6,8 mOhm
Angenommen wird, dass 2 Kabel mit diesem Querschnitt (+
und -) nach hinten geführt werden, ohne zusätzliche Erdung
der Endstufe an der Karosserie, das heißt R=13,6 mOhm.
Spannungsabfall U=R*I
Bei 60A Dauerstrom fallen bei 10 mm² ca. 0,816 V (!) ab,
d.h. es kommen nur etwa 93,96 % der Spannung (12,68 V) am
Ende an! Bei Verwendung von 25 mm²-Kabel (R= 5,44 mOhm)
fallen "nur" 326 mV ab, es kommen 97,58 % (13,17 V), also
etwa ein halbes Volt mehr an! Und dadurch wird
entsprechende Leistung in Form von Wärme vom Kabel
abgegeben, beim oben verwendeten 10 mm²-Kabel etwa 50 W,
beim 25 mm²-Querschnitt immerhin noch ca. 20 W!
Wieso diese Rechnung? Diese Spannungsschwankungen an der Endstufen wirken u.a. klangverschlechternd und sorgen für Störungen.
5. Lässt sich die Stromversorgung noch verbessern? /
Wozu Elkos?
Bei der Stromversorgung von der Batterie hilft nur eins:
Querschnitt. Da der Bleiakku meist vorn und die Endstufen
hinten sind, werden hier mehrere Meter Kabel benötigt. 25
mm² sind da sicherlich hilfreich. Auch hilft ein großer
Blei-Akku (66 oder 80 Ah oder mehr) des Fahrzeugs, um
Spannungsschwankungen (kleinerer Innenwiderstand) zu
verringern. Obwohl einige Auto-Hersteller davon abraten,
größere Batterien zu verwenden, gibt es nur wenig Gründe,
die normale nicht durch eine mit höherer Kapazität zu
ersetzen. Allerdings muss bei Fahrzeugen mit
Batterie-Managementsystem aufpassen. Aufpassen muss man
auch bezüglich des Maximalstromes, hier sollte man den
Originalwert nicht allzu weit überschreiten.
Bei einigen Modellen (VW, Opel) soll es aber Probleme mit
der Lichtmaschine geben, da diese meist in kleineren
Motorisierungen unterdimensioniert sind. Also lieber zu
Beginn schon die größeren Motoren kaufen, wenn man das eh
nicht schon getan hat. ;)
Daran denken, man braucht dann die doppelte Wegstrecke, um
mit der Lichtmaschine den Blei-Akku wieder voll
aufzuladen, was im Winter oft lange (Licht,
Scheibenheizung) dauert und bei Kurzstrecken-Fahrten
unmöglich ist. Blei-Akkus haben bei niedrigen Temperaturen
(unter -10 °C) oft weniger als ein Drittel ihrer
Norm-Kapazität.
Bei Verwendung von Elkos (Elektrolyt-Kondensatoren)
werden die Strom-Spitzen (Spannungsabfall über das Kabel
bzw. durch den Innenwiderstand der Batterie) von diesen
Kondensatoren abgefangen, so dass es geringere
Spannungsschwankungen gibt. Geringere
Spannungsschwankungen bewirken bessere Impulsivität und
Präzision. Da Batterien (Blei-Akkus) mit den langen Kabeln
größere Innenwiderstände als Elkos besitzen, sind sie kein
Gimmick, sondern sinnvoll. Das Klangbild wirkt insgesamt
besser, homogener. Der Hochtonbereich klingt so auch
wesentlich transparenter und der Bass ist präziser.
Ein 1 F Elko hält bei 13,5 V und 60 A (!) und plötzlich
abgeschalteter Stromversorgung nach einer Zeit von 0,1 s
(4 Perioden bei 40 Hz) noch eine Spannung von mehr als 7
V.
"Viel hilft viel!" Warum? Da sich Kondensatoren bei
Widerstandslasten in Form einer e-Funktion entladen (im
Gegensatz zu Akkus), halbiert sich mit doppelter Kapazität
auch die Spannungsdifferenz bei gleichem Strom.
Deshalb kann man auch nicht berechnen, welche Kapazität
hier im Fahrzeug ausreicht, sondern nur schätzen.
Je näher der Anschluss der Elkos an den Verstärker, desto
besser. Deshalb haben sich zusätzliche Elkos in den
Endstufen an der höheren Spannung besonders bewährt,
leider sind die Kapazitäten dort etwas geringer, denn die
Kondensatoren müssen den dortigen hohen Spannungen
standhalten, dafür sind die Ströme geringer. Je näher sie
an der Endstufe sind, desto kleiner ist ihr
Innenwiderstand und die Induktivität des Kabels, d.h.
desto "schneller" können sie die Spannung nachliefern.
Außerdem können sie trotz geringerer Kapazität durch die
hohe Spannung größere Energien speichern.
Externe Elkos müssen also sehr nah an der Endstufe
angebracht werden. Damit sie gut funktionieren, sind
weniger als 10cm (4 inch) Kabel mit ausreichend
Querschnitt (z.B. 10...16 mm²) bis zur Endstufe nötig.
Elkos mit Elektronik haben zwar Vorteil bei der
Handhabung, besitzen aber meist einen etwas größeren
Innenwiderstand als gute, einfache Exemplare. Der
Innenwiderstand (ESR) ist aber allein nur bedingt
aussagekräftig, denn auf die gesamte Impedanz kommt es an.
Beim Anschluss der Elkos ohne Ladeelektronik würde zu
Beginn (Aufladen) ein sehr großer Strom fließen, deshalb
muss der Elko langsam aufgeladen werden, ein Widerstand
(10 ... 33 Ohm mit mind. 1 Watt) in Reihe zur
Strombegrenzung und nach 50 ...180 Sekunden (bei 1 F) ist
der Elko voll genug, um den Widerstand wegzulassen, also
diesen zu überbrücken und den Elko dann direkt an die
Betriebsspannung zu hängen.
Die Aufladespannung am Elko entspricht folgender Kurve:
U(t) = Umax * (1 - e^(-t/(R*C))
R*C=tau (Zeitkonstante in s mit R in Ohm und C in Farad)
Für die Entladung (z.B. beim Ausbau) wird der gleiche
Widerstand R parallel zum Elko geschaltet, um ihn zu
entladen, nachdem man den Elko vom Netz getrennt hat.
Die Entladespannung am Elko mit einem Widerstand
entspricht folgender Kurve: U(t) = U0*(e^(-t/(R*C))
1 Tau entspricht ca. 37 % beim Entladen (bzw. 100 % - x =
63 % beim Aufladen, das ist immer symmetrisch)
3 Tau enstprechen 5 % beim Entladen,
4,6 Tau entsprechen 1 %beim Entladen,
6,9 Tau entsprechen 0,1 %beim Entladen.
Üblicherweise nimmt man 5 Tau als quasi voll aufgeladen
oder voll entladen an.
Die Entladespannung am Elko mit einem konstanten Strom i
ergibt sich zu U(t) = U0 - i*t (U in Volt, i in
Ampere, Zeit in Sekunden)
6. Was ist Class-T oder welche Endstufentypen gibt es?
Endstufen sorgen dafür, dass die entsprechende
Wechselspannung (Töne) mit hoher Spannung (meist 10-60V)
zur Verfügung stehen, auch wenn eine Last von wenigen Ohm
daran hängt und so große Ströme fließen. Gesteuert werden
diese über Transistoren. Während früher hauptsächlich
bipolare Typen zum Einsatz kamen, werden seit geraumer
Zeit immer mehr Feldeffekt-Typen (z.B. MOSFET) eingesetzt.
Diese besitzen zahlreiche Vorteile.
Da Transistoren keine ideale, lineare Kennlinie besitzen,
hängt die Wiedergabequalität auch von der Dimensionierung
ab.
Die Class (Klasse) gibt an, in welchem Arbeitspunkt man
die Endtransistoren betreibt. Jeder hat seine Vor- und
Nachteile:
Bei Class-A-Betrieb liegt er genau in der Mitte
der Betriebspannung, was eine hervorragende Linearität,
aber eben den sehr schlechten Wirkungsgrad (nur wenige
Prozent) bedeutet. Große Leistungen (>100 W) sind damit
kaum erreichbar, da sich die dabei entstehende Wärme nur
noch schwer über Kühlkörper abführen lässt. Eine solche
Endstufe ist zig-mal mehr Heizung als NF-Verstärker. Die
Stromaufnahme hängt hier nicht von der Aussteuerung ab, es
fließt immer der gleiche Strom durch die Endtöpfe.
Endstufen nach Class-A werden nur in Vorstufen und bei
einigen, wenigen Home-HiFi-Amps benutzt.
Class B lassen sich sehr hoch aussteuern und haben
einen hohen (maximal knapp 80 %) Wirkungsgrad, jedoch gibt
es starke Nichtlinearitäten bei Nulldurchgängen und
Kleinsignalen. Das erhöht unter anderem den Klirrfaktor
deutlich. In Billig-Nachrüstendstufen für Autos oder alte
TV-Lautsprecher-Ansteuerung wurden sie schon verwendet.
Der übliche Kompromiss sind so genannte AB-Endstufen,
deren Arbeitspunkt "dazwischen" liegt und diese
Verzerrungen reduziert. Eine AB-Endstufe hat bei ca. 2/3
der Vollaussteuerung die maximale Leistungsaufnahme. Wieso
das? Ist der Transistor voll offen, fließt zwar der
maximale Strom, es fällt aber nur eine geringe Spannung
über ihn ab, also im Übergangsbereich (weit, aber nicht
voll offen bei großem Strom) ist die Verlustleistung am
größten. Der maximale, theoretische Wirkungsgrad liegt wie
bei Class-B bei 78,5%.
Bei Class C liegt der Arbeitspunkt noch höher, so
ist er für analoge NF-Anwendungen nicht sinnvoll, solche
Endstufentypen werden üblicherweise nur im HF-Bereich
eingesetzt.
Class D erlaubt eine quasi digitale (entweder voll
auf oder voll zu) Ansteuerung, das heißt, die Signale
werden moduliert und anschließend geglättet, also am Ende
die hohe Schaltfrequenz (HF) herausgefiltert, PWM- oder
PFM-Prinzip also. (Pulsbreiten- oder
Pulsfrequenz-Modulation) Die Schaltfrequenz liegt bei
mind. dem 10-fachen, typischerweise bis etwa dem 30-fachen
der oberen Grenzfrequenz. (also 200...600 kHz)
Leider besitzen diese Endstufen oft eine etwas schlechtere
Klangqualität. Class-D werden deshalb nur bei extrem
großen Ausgangsleistungen im Car-HiFi-Bereich für den Bass
verwendet. Ein Problem ist zum Beispiel dabei das am
Ausgang liegende passive Filter (LC-Tiefpass), das die
Schaltfrequenz filtern muss, dieses erhöht aber auch
wieder den Innenwiderstand. (durch die in Reihe liegende
Spule) Durch den höheren Wirkungsgrad finden sie seit
vielen Jahren immer breitere Verwendung, auch im HiFi- und
PA-Bereich.
Auch so genannte Class-T-Endstufen (T steht für
den damaligen Hersteller Tripath) haben ebenfalls diesen
hohen Wirkungsgrad einer Class-D, bieten jedoch durch
zusätzliche digitale Regelung und Überrechnung (DSP) eine
wesentlich bessere Klangqualität, die etwa auf A/B-Niveau
liegt. Sie sind klanglich den originalen Class-D
überlegen, sind aber (meine Meinung) ebenfalls nur für den
Bassbereich zu empfehlen.
Im Car-HiFi werden solche speziell-gesteuerten Amps oft
auch als Class X bezeichnet. (Hier werden auch
andere Chips zum überrechnen verwendet...)
Da die so genannten Digital-Endstufen (Class-D, Class-X
und Class-T) einen hohen Wirkungsgrad von etwa 80...95%
haben, liefern sie also bei gleicher Wärmeabgabe (und so
annähernd gleicher Gehäusegröße) etwa 50...80% mehr
Ausgangsleistung.
Class-G-Endstufen arbeiten nach dem
class-AB-Prinzip, haben aber zwei Betriebsspannungen, und
je nach Aussteuerung wird die mit der geringeren
Verlustleistung verwendet.
Neu im Auto-Bereich ist Class-H. Das Konzept
stammt aus dem PA-Bereich. Hierbei handelt es sich um eine
spezielle Endstufe, die mehrere Anzapfungen und so mehrere
Betriebsspannungen hat, so dass der Wirkungsgrad hier
höher als bei reinen Class-AB-Amps ist, trotz analoger
Ansteuerung. In Autoradios ist es teilweise auch ein
integrierter Endstufen-IC verbaut, der bei niedrigen
Spannungen (Bordnetz) die Leistung normal nach Class-AB
produziert. Erreicht die Ausgangsspannung die
Betriebsspannung, kann man ja normalerweise nicht höher
aussteuern, es beginnt das Clipping. Bei diesen
Endstufenschaltkreisen ist jedoch eine Ladungspumpe
(charge pump) integriert, die eine höhere Spannung (rein
theoretisch fast doppelt so hoch) in einem Elko speichert
und diesen zyklisch auflädt. So ist in der Praxis etwa die
doppelte Leistung (Spannung ca. 40...50 % über Ub)
möglich. Im Brückenbetrieb wird das ganze wie gewohnt
doppelt aufgebaut und das Signal des einen Endstufenteils
in der Phase gedreht. So sind auch bei 13,5 V Bordnetz im
Auto an 4 Ohm etwa 50...80 W pro Kanal erreichbar. Die
Hauptvorteile sind die preiswertere und kleinere Bauform
gegenüber "richtigen" Netzteilen. Die Verlustleistung ist
dann aber trotzdem entsprechend hoch.
Nachteilig ist die geringere Dauerleistung und der höhere
Klirrfaktor bei der Ladungspumpenversion, da die
gespeicherte Spannung nur für kurze Zeit verfügbar ist.
Zum Dämpfungsfaktor siehe Frage
14.
Erst mal prinzipiell:
Der elektrische Widerstand gibt an, welchen Widerstand dem
Strom entgegengestellt wird, also wie groß der
Spannungsabfall über diesen Widerstand bei einem
bestimmten Strom ist. Eine Spannungsquelle, etwas anderes
ist eine Endstufe auch nicht, stellt eine Spannung zur
Verfügung, je kleiner der Widerstand der daran
angeschlossen wird, desto größer der Strom (I=U/R), das
Produkt aus Strom und Spannung ergibt dann die Leistung
(P=U*I). Eine Besonderheit stellt der Widerstand von
Spulen und Kondensatoren an Wechselspannungen dar, da er
Phasenverschiebungen verursacht. Also fließt der maximale
Strom quasi zu einer anderen Zeit als beim
Spannungsspitzenwert bei Wechselspannungen. Dieser
Widerstand und die Phasenverschiebung ist zudem auch
frequenzabhängig. Bei Kondensatoren wird der Widerstand
mit höherer Frequenz kleiner, bei Spulen höher.
XC = 1 / (2*pi*f*C) (*-j)
(negativ imaginär komplex)
XL = 2*pi*f*L (*j) (positiv
imaginär komplex)
Z = R + X*j = r exp (j*phi)
Das j (mathematisch eigentlich i) kennzeichnet den
komplex-imaginäre Anteil des Widerstandes, da er sich
nicht phasengleich verhält.
r = IZI=sqrt(R*R+X*X) ist der Betrag von Z, phi
=arctan(X/R) der Phasenwinkel
Jedes Lautsprecherchassis oder -System hat einen
Nennimpedanz (auch Nennscheinwiderstand Z), sie liegt bei
Auto-Lautsprechern (fast) immer bei gerundeten 4 Ohm. Der
"richtige" Widerstand ist abhängig von der Frequenz und
ist üblicherweise bei Gleichspannung (0 Hz) am geringsten,
dort (Gleichstromwiderstand Re) beträgt er etwa 80 % von
Z.
So ungefähr ändert sich der
Wechselspannungswiderstand des Lautsprecher
abhängig von der Frequenz. Bei diesem angenommenen
4-Ohm-Chassis liegt der Gleichstromwiderstand Re
bei 3,1 Ohm, Bei der Freiluftresonanz fs (hier 30
Hz) steigt der Widerstand auf sein 1. Maximum (26
Ohm), bei diesem Verlauf (abhängig von Höhe und
Breite des Anstiegs) ergibt eine Gesamtgüte Qts
von etwa 0,400. Der Anstieg zu den höheren
Frequenzen resultiert aus der
Schwingspulen-Induktivität (ca. 3 mH). Die Einbaugüte Qtc und die -Resonanzfrequenz fc steigen beim Einbau in ein geschlossenes Gehäuse dann an. |
Unten ist die Anschlussweise für die Reihen- und
Parallelschaltung zu sehen. Bei zwei parallel geschalteten
4 Ohm Lautsprechern beträgt die Gesamtimpedanz dann 2 Ohm,
wurden sie in Reihe geschaltet, beträgt sie insgesamt 8
Ohm.
Bei 4 gleichen Systemen mit jeweils 4 Ohm schaltet man
jeweils 2 Chassis parallel (deshalb 2x2 Ohm) und diese
beiden dann in Reihe (oder andersherum), erreicht man bei
4 Systemen dann wieder eine Gesamtimpedanz von 4 Ohm.
Um klanglich keine Probleme zu bekommen, sollten nur
absolut gleiche Lautsprecher zusammen geschaltet werden.
Bei Reihenschaltung ist das Pflicht.
Auf die Impedanz muss geachtet werden, da die der Lautsprecher nicht unter die fallen darf, die als Minimum vom Verstärker (Endstufe) gefordert wird. Im Car-HiFi-Bereich sind Endstufen meist 2-Ohm-stabil, also können alle Lautsprecher mit 2 Ohm oder mehr angeschlossen werden. Im Home-Hifi gilt allgemein 4 oder 8 Ohm als Minimum. Bei kleineren Werten wird es kritisch, wenn mehr als Teil-Last "gefahren" (größere Lautstärken) wird. Dadurch wird der Strom durch die Endstufentransistoren zu groß, so dass die dabei schnell zerstört werden können, wenn keine Schutzschaltungen gegen Überstrom und Übertemperatur vorhanden sind.
Größere Impedanzen schaden nicht, im Gegenteil, die
Endstufe wird nicht so stark belastet, was
Spannungsschwankungen des Netzteils geringer hält. Je
größer jedoch dieser Scheinwiderstand, desto kleiner wird
aber die abgegebene Leistung! -> Hat ein Verstärker
eine Sinusleistung von 100 W an 4 Ohm, könnte er
theoretisch nur noch die Hälfte an einen 8
Ohm-Lautsprecher abgeben, praktisch liegt die
Ausgangsleistung durch das entlastete Netzteil und
kleinere Verluste meist bei etwa 60...70 W. Bei digitalen
Verstärkern (class-D) gibt es auch eine maximale Impedanz,
da das passive Tiefpassfilter nur für einen kleinen
Bereich optimiert werden kann.
Auch 4- und 1-Ohm-stabile Endstufen existieren, also auf
die Kennzeichnung achten! Besonders Autoradio-Endstufen
sind im allgemeinen nur 4-Ohm-stabil!
Eine Besonderheit gibt es beim Brücken von Endstufen zu
beachten: Dieses "In-Reihe-Schalten" der Endstufenausgänge
ermöglicht das Verdoppeln der Ausgangsspannung, was bei
gleicher Lautsprecherimpedanz eine
Leistungs-Vervierfachung bewirkt. Da u.a. durch den
höheren Strom auch die Verluste steigen, erhöht sich durch
die Leistung nun bei der stärkeren Belastung (halbe
Impedanz pro Kanal) meist aber immer noch auf 200 ...
300%. In der Praxis heißt das, dass auch an eine
gebrückte 2-Ohm-stabile Stereo-Endstufe nur ein
Lautsprecher mit mind. 4 Ohm angeschlossen werden darf,
da sonst der Strom zu groß wird. Das ist auch bei
Trimode-Betrieb zu beachten, wenn jeweils zwei
4-Ohm-Systeme und ein Subwoofer an einer Stereo-Endstufe
betrieben werden sollen. Ohne Frequenzweiche (z.B. bei
Bandpass-Gehäuse) muss an einer 2x2-Ohm-Endstufe, an der
an jedem Kanal ein 4-Ohm-System hängt, ein Subwoofer eine
Impedanz von mind. 8 Ohm haben!
Weiteres Brücken, also in-Reihe-Schalten weiterer
Endstufenkanäle, z.B. bei einer 1-Ohm-stabilen
4-Kanal-Endstufe, funktioniert in der Regel (99% aller
Endstufen) nicht! Grund dafür sind die gleichen Potenziale
der Stromversorgung beim Netzteil.
Das gilt auch für Autoradioenstufen, sind diese
(High-Power) bereits gebrückt, ist weiteres Brücken nicht
möglich, da man durch das 12-V-Bordnetz die
Ausgangsspannung nicht weiter erhöhen kann.
Weiterhin: Jeder Lautsprecher hat einen "Plus- und einen
Minuspol". Manchmal ist nur ein farbiger Punkt vorhanden,
das ist der +. Auf diese Kennzeichnung muss geachtet
werden, da die Lautsprechermembran nur nach vorn schwingt,
wenn eine positive Spannung am + anliegt. Eine
Schalldruckerhöhung findet nur statt, wenn alle Membranen
phasenrichtig (zum gleichen Zeitpunkt mit der gleichen
Auslenkung) schwingen. So ist die Polarität bei Parallel-
und Serienschaltung, wie im Bild oben dargestellt,
unbedingt zu beachten. Sonst verringert sich bei
entsprechend großer Wellenlänge der Schalldruck sogar, da
sich die Schallwellen auslöschen.
An Weichen kann trotzdem eine Verpolung beim Hoch- oder
Mitteltöner, b.z.w. dem Subwoofer richtig sein, da
Frequenzweichen die Phase verschieben, es also in der
Summe zu Auslöschungen kommen kann. 180°
Phasenverschiebung entsprechen einer Verpolung.
Fehlt die Kennzeichnung: Mit einer 1,5V-Batterie testen.
Diese direkt mehrfach kurz (nur 1...2 Sekunden) an die
Lautsprecheranschlüsse halten. Bewegt sich die Membran
beim Anlegen nach vorn, entspricht der Pluspol der
Batterie dem Plus des Lautsprechers. Allerdings sollte man
diese Methode nur zum Testen von Tief- und Mitteltönern
verwenden, da Hochtöner dabei schnell zerstört werden
können.
8. Wie werde ich Störungen los?
Davon bleibt im Car-HiFi-Bereich kaum einer verschont:
Brummen, Rauschen, Knacksen, Surren, das alles ist
möglich, aber unerwünscht! Am häufigsten ist mir dabei das
drehzahlabhängige Surren bei leisen Lautstärken begegnet.
Leider haben Störungen manchmal mehrere Ursachen.
Es entsteht durch die Zündanlage des Motors und/oder durch
eine unsaubere Spannungsversorgung der Lichtmaschine. Aber
auch alle anderen Verbraucher und elektrischen Teile
können Störungen verursachen.
Über mehrere Wege kann es sich ins Tonsignal
einschleichen:
Man erkennt Ursache Nr. 3 leicht daran, dass die Endstufe auch ohne Cinch-Anschluss die Störungen bei laufenden Motor von sich gibt. Zur Beseitigung hier hilft dann meist nur ein Filter (mit Unterstützung weiterer Elkos) in der Stromversorgung oder eine bessere Endstufe.
Will jemand so ein Teil selber bauen: Ein solcher Filter ist ein Tiefpass, also eine Spule in Reihe und dahinter Kondensatoren gegen Masse. Für die Spule gilt: je größer, desto besser. Größere Werte zu erzeugen ist aber schwierig und meist nicht praktikabel, da der Widerstand der Stromversorgung ansteigt. Hier ist ein ausreichend großer Drahtdurchmesser notwendig. Siehe dazu in die Tabelle unter FAQ#4. In allgemeinen macht man das nur bei Radios und nicht bei Endstufen, da die durch ihr eigenes Netzteil die Spannung sowieso sieben sollten.Für die ersten beiden Ursachen (eigentlich generell) gilt:
Weiterhin sind große Pegel auf dem Cinch-Kabel von Vorteil, da sich so direkt das Signal-Geräusch-Verhältnis erhöht, üblich sind dafür schon Ausgangsspannungen vom Autoradio von z.B. 4V, die Endstufe muss damit aber umgehen können.
Weiterhin hilft auch (ab und zu je nach Auto) eine zusätzliche Entstörung der Zündanlage (abgeschirmte Zündstecker und Leitungen). Eine kurze Entfernung zwischen Endstufe und Radio ist weiterhin äußerst nützlich, weshalb bei problematischen Autos eine kleinere Endstufe in Radionähe den großen Boliden im Kofferraum manchmal vorzuziehen ist.
Was sonst immer hilft: Symmetrische Verkabelung mit
getrennter Masse, oder mindestens verdrillte, niederohmige
Signalleitungen. Warum man die symmetrische Verkabelung
(im PA- und Studio-Bereich Standard) nicht generell im
Auto für Audio benutzt, ist mir schleierhaft. Weiterhin
wäre auch die Übermittlung per (potentialfreien)
Lichtwellenleiter eine ideale Möglichkeit, Störungen so zu
verhindern. Allerdings arbeiten LWL nur bei digitalem
Signal quasi ideal.
Hilft das alles nicht, muss man zwei (soundtechnisch nicht
ideale) Trenntrafos oder ein Optokoppler-basierendes
Trennsystem einsetzen.
Bei einer älteren Pioneer-Endstufe half mir bei einem
Einbau nur eine Modifikation der Eingangsstufen mit einer
Reduzierung des Eingangswiderstandes, um die Störungen
wirklich stark abzuschwächen.
Dazu noch einige Bemerkungen: Je höher der
Eingangswiderstand, desto stärker können Störungen
einfallen. Bei richtig hochohmigen Leitungen
(Megaohm-Bereich) kann man quasi "auf den blanken Draht
sprechen und Radio hören". Durch Verringern der Impedanz
werden die Störungen reduziert, so dass bei extrem
niederohmigen (wenige Ohm) überhaupt keine Abschirmung
mehr notwendig wäre, wie es bei Lautsprecherleitungen der
Fall ist. Doch leider steigen dadurch die Ströme an, denn
die vorige Ausgangsstufe muss diese nachfolgende
versorgen. Ist sie selbst nicht genügend niederohmig
(Innenwiderstand), gibt es Pegelverluste. Auch steigen die
Größen der Koppelkondensatoren dadurch proportional an, so
dass bei den nur wenigen Ohm-Bereich große Elkos (z.B.220
uF bei 100 Ohm) nötig sind.
9. Wozu ein Subwoofer?
Diese sollen die ganz tiefen Frequenzen wiedergeben, die
die kleinen Frontsysteme nicht, nicht tief genug, nur
schwach oder nur mit zu kleinem Pegel bringen. Im
allgemeinen sind das Frequenzen unter 100 Hz, weshalb eine
(meist aktive) Frequenzweiche dem Woofer mit einem
Tiefpass zu größeren Frequenzen hin stark im Pegel
reduziert.
Um den Klang des Frontsystems zu verbessern, benutzt man
meist noch einen aktiven Hochpass, die die tiefen,
leistungsraubenden Töne fern halten.
Subwoofer nutzen die Schwäche des menschlichen Ohres, dass
man Frequenzen unter 200 Hz wegen der großen Wellenlängen
räumlich nicht orten kann. Die obere Grenzfrequenz des
Subwoofers sollte aber trotzdem immer unter 120 Hz liegen,
da normale Filter nicht ideal sind und auch im
Frequenzbereich über der Trennfrequenz noch Anteile
durchlassen.
Um tiefe Frequenzen mit gleichem Pegel zu erzeugen, braucht man größere Membranflächen und leider auch wesentlich mehr Leistung!
Sinn und Zweck (?): Wenn ich manche Bass-Orgien erlebe, muss auch ich den Kopf schütteln, denn Pegel von über 130 phon außerhalb des Autos braucht man für "guten Klang" sicher nicht. So etwas gehört nur in Show-Cars.
Arten:
Der Radio-Anschluss:
Autoradios besitzen auf der Rückseite heutzutage
Plastik-Steckleisten, deren Belegung sich unterscheiden,
auch ein ISO-Standard half hier nur wenig. Ich empfehle
aber immer, die Fahrzeug-spezifischen Stecker
beizubehalten und Adapter zu kaufen, dann braucht man
nicht groß herum probieren... Denn diese funktionieren in
99% aller Fälle.
Anlagenverkabelung:
Direkt von der Batterie gehen die 2 dicken Kabel zur
Endstufe, eigentlich reicht auch ein Plus und man nutzt
die Fahrzeugkarosserie als Masse, das führt aber eher zu
Störungen.
Eingeschalten werden die externen Endstufen über den
Remote-Ausgang vom Radio. Hier genügt ein dünnes
Steuerkabel, das üblicherweise beim Cinchkabel dabei ist.
Das Radio liefert hier +12 V gegenüber Masse, dieser
Steuerausgang sollte mit max. 100 mA belastet werden.
Bei mehreren Endstufen empfiehlt sich (je einer für Plus
und einer für Masse) ein massiver (nach außen isolierter)
Block, um das Kabel auf die Endstufen aufzuteilen. Weitere
Sicherungen sind jedoch vor der Endstufe nicht mehr nötig,
wenn sie über integrierte Sicherungen verfügen (ist
eigentlich Standard).
Beachten:
Kurzzeitig vertragen die Kabel (vor allem bei
Raumtemperatur und darunter) jedoch mehr als oben in der
Tabelle angegeben.
Aber auch Sicherungen lösen erst bei längerem
Überschreiten eines wesentlich höheren Stromes aus. Sie
halten je nach Typ und Nennstrom bis zu einer halben
Stunde auch das 1,35-fache ihres Nennstromes aus. Selbst
wenn das doppelte des Nennstromes fließt, löst die
Sicherung erst nach einigen Sekunden (mind. 2 sec. bis hin
zu 1 Minute) aus.
Auszug aus DIN 72 581-3 (Kfz-Flachsicherungen zum Stecken bis max. 32 oder 56 V, Form E):
Nennstrom IN (A) | Farbe | 1xIN für min 100h |
1,35xIN min.60s max.30min. |
2xIN min.2s max.1min. |
3.5xIN min.0,2s, max.7sec. |
20 | gelb | 20 A | 27 A | 40 A | 70 A |
30 | hellgrün | 30 A | 40 A | 60 A | 105 A |
40 | orange | 40 A | 54 A | 80 A | 140 A |
50 | rot | 50 A | 68 A | 100 A | 175 A |
60 | hellblau | 60 A | 80 A | 120 A | 210 A |
70 | braun | 70 A | 95 A | 140 A | 245 A |
80 | natur/weiß | 80 A | 108 A | 160 A | 280 A |
Und wenn man ein 10-mm²-Kabel nimmt und mal einige Sekunden 150 A oder noch mehr drüber jagt, der wird merken, wie warm das relativ dicke Kabel dabei wird.
Bei allen zusätzlichen Einbauten im Auto müssen trotzdem zum Schutz vor Bränden Sicherungen verwendet werden. Bei Fehlern in den Endstufen sprechen die eingebauten Sicherungen an. Eine zusätzliche Sicherung muss jedoch das Kabel selbst sichern, falls es am Ende einen Kurzschluss gibt oder die Isolierung des Plus sich auf die Karosserie durchscheuern sollte. So sind zusätzlich Gummi-Ummantelungen an gefährliche Stellen um das Kabel vorzusehen. Maximal 30 cm von der Batterie entfernt (Versicherungsforderung) ist deshalb im Pluskabel eine Sicherung nötig, die anspricht und auslöst, bevor das Kabels überlastet wird.
11. Wie verbindet man ein Radio der Firma X mit einem
Wechsler der Firma Y?
Das ist eine sehr oft gestellte Frage: Ich rate generell
davon ab, die Wechsler-Radio-Kombinationen von
unterschiedlichen Herstellern zu verwenden. Obwohl es im
Einzelfall klappen kann, können solche Sachen eher
Probleme machen b.z.w. funktionieren überhaupt nicht! Und
die Adapter sind extrem teuer, über 100,- Euro und nur für
wenige Kombinationen überhaupt erhältlich. Auch andere
spezielle Adapter ohne Anpassung kosten eine Menge Geld,
das man besser in den CD-Wechsler investiert hätte. Auch
wenn z.B. der Wechsler wesentlich älter oder jünger als
das Radio ist, können sogar trotz gleichem Hersteller
Probleme auftreten, das wurde schon vor Jahren bei
Blaupunkt-Geräten festgestellt.
Vorher auch bei Werksradios erkundigen, wenn man es
unbedingt nutzen will, von welcher Marke (oder sogar
welcher genaue Typ) der CD-Wechsler sein muss, oft gibt es
nur einige wenige kompatible Typen. Es kann sein, dass man
trotz eines von Blaupunkt produzierten Werksradios einen
Clarion-Wechsler benötigt. (Bei einer Renault-Reihe war
das z.B. mal der Fall.)
So reichen auch meist die bekannte Belegungen der Stecker
beider Komponenten nicht, da sich beide Geräte eventuell
trotz gleicher physikalischen Schnittstelle durch
unterschiedliche Protokolle über die Digitalleitungen
einfach nicht "verstehen"!
Zwar kann bei beiden Geräten die DATA-Leitung verbunden
werden, und trotzdem werden keine Daten übertragen, da
beide Teile ein anderes Protokoll nutzen.
Selbst bei gleichem Protokoll ist es oftmals schwer, den
passenden Original-Stecker zu erhalten.
Link für VW-Radios: www.michaelneuhaus.de/golf/golf4radios.htm
(die benötigen i.d.R. Panasonic-Wechsler)
Jeder legt hier selbst seine Grenzen fest. Das total
übertriebene zehntausende-Dollar-Projekt ist sicher ebenso
weltfremd wie der Versuch mit weniger als 200 EUR eine gut
klingende Komplettanlage einzubauen.
Aber Geld allein sagt nichts über den Klang aus: Eine gute
Anlage im Detail für komplett weniger als 1000 EUR kann
bei entsprechender Komponentenauswahl besser klingen, als
eine doppelt oder 4x so teure.
Viele wollen eine "kleine" Anlage im Auto haben, achten
jedoch nicht mal beim Kauf des Autos auf die Einbaumaße
der Lautsprecher etc. Also, wer später nicht extrem
aufwendig umbauen will, sollte sehen, dass z.B. 16er
Systeme ab Werk in die Tür passen oder genügend Platz für
solche Teile ist. Hauptproblem ist das bei vielen
Kleinwagen, aber auch älteren Autos der unteren
Mittelklasse.
Dazu sind aber auch elektrische Fensterheber zumindest
vorn unbedingt Voraussetzung! Sonst geht die extreme
Bastelei los.
Das Minimum vorn sind 13-er, die dann aber aktiv
abgetrennt sein müssen, z.B. mit einem Hochpass von 24 dB
bei 100 Hz, um den Bass wirkungsvoll von den kleinen
Tieftöner fernzuhalten, um auch bei etwas höheren Pegeln,
die bei der Fahrt im Auto nun mal auftreten, nicht gleich
verzerren oder mit unschönen Höhen die Insassen quälen.
Wer kein Geld hat: Die preiswerteste Möglichkeit für Klang
im Auto ist ein gutes(!) Autoradio mit 4
High-Power-Endstufen und 4 Zweiwegesystemen, vorn 16-er,
hinten: 16 cm, 20 cm, 6x9", was dort passt, aber möglichst
nicht kleiner. Wer will, kann es später mit einem (keinen
Schrott kaufen!) Aktivsubwoofer erweitern, dann hat man
schon (gute Lautsprecher vorausgesetzt) die kleinste
Ausbaustufe einer Car-Audio-Anlage, die sich auch eine
solche nennen darf. Da einige Radios einen direkten
Sub-out besitzen, kann ein Aktivsubwoofer direkt
angeschlossen werden. Leider bieten diese Autoradios für
die Frontkanäle (am Radio) meist keinen aktiven Hochpass
(80 Hz) an, der die kleineren Frontsysteme und die
Radio-Endstufen mit deren geringer Ausgangsleistung (<
20 W) stark entlasten würden.
13. Wie erhöht sich der Schalldruckpegel bei doppelter
Chassis-Anzahl?
OK, gängig sind 2 Meinungen +3 dB oder +6 dB.. was ist nun richtig? ;)
Das Lehrbuch sagt:
Schließt man zwei gleiche Boxen (oder Lautsprecher)
anstatt einer an eine Endstufe an, erhöht sich der
Schalldruck durch die Leistungsverdoppelung um 3 dB und
nicht um 6 dB. Grund dafür: Durch 2 Chassis verdoppelt
sich nicht der Schalldruck, was +6 dB bedeuten
würde, sondern leider nur die abgestrahlte Schall-Leistung
woraus die +3 dB resultieren. Das heißt, es gibt keine
einfache Wirkungsgradsteigerung durch das Erhöhen der
Boxen-Anzahl. Jede Box ist eine einzelne Schallquelle. Das
bedeutet auch, dass man 10(!) gleich laute Schallquellen
benötigt, um eine empfundene Lautstärkeverdoppelung (+10d
B) zu erreichen. Alle diese Angaben gelten unter Freifeldbedingungen.
In der Praxis kommen weitere Abweichungen durch
Interferenzen, Reflexionen, unterschiedliche Richtwirkung
etc. Wer das nicht glaubt, der schaue in Fachbücher über
technische Akustik.
Wichtig: Diese Annahme gilt aber für zwei inkoherente
Rauschquellen. Beide Signal weisen also keine Korrelation
zueinander auf.
Eigentlich gibt es keine einfache Berechnung, da der
Gesamtschalldruck nicht nur von den Einzeldrücken, sondern
auch aus Frequenzinformation und deren
Phasenverschiebungen zueinander abhängt. Das heißt die
Phasenverschiebung jedes Einzelsignals und damit auch die
Distanz des Hörers zu jeder Schallquelle und insbesonderen
deren Differenzen haben ein Einfluss auf den
Gesamtschalldruck.
Geben zwei Lautsprecher das gleiche Signal (also auch mit
gleicher Phase) wieder, verdoppelt sich die
Strahlerfläche, weshalb zusätzlich zu den 3 dB durch die
doppelte Schall-Leistung 3 weitere Dezibel durch die
größere Strahlerfläche kommen. Das heißt, zwei parallel
geschaltete 8-Ohm-Chassis erzeugen dann bei konstanter
Ausgangsspannung 6 dB mehr Schalldruck als ein einzelnes
Chassis.
Leider ist aber nicht nur das Signal selbst entscheidend,
denn kohärente Signale von beiden Lautsprechern bekommt
man nur, wenn der Abstand beider Schallquellen deutlich
kleiner als die kürzeste Wellenlänge des Frequenzbereichs
und der Abstand zu diesen Schallquellen ähnlich ist. Das
funktioniert also in der Realität nur gut im Bassbereich,
da dort Wellenlängen zwischen 20 m (<20 Hz) bis etwa 2
m (170 Hz) auftreten. Im Hochtonbereich dürfte es wegen
Wellenlängen von nur wenigen Zentimetern (2 cm bei 17 kHz)
schwer werden, da hier die Hörposition stark variieren
kann. Je höher die abgegebene Frequenz desto stärker ist
der Pegel abhängig von der Hörposition.
Wellenlänge Lambda = c / f (c:
Schallgeschwindigkeit in Luft 330..340m/s je nach
Temperatur)
Eine Simulation ist in BassCADe vorhanden: (Beispiel 5 m
Breite bei kohärenten 1-kHz-Signal)
abhängig von der Hörposition (Entfernung zu jeder Quelle
unterschiedlich) sieht der Freqenzverlauf dann ungefähr so
aus:
14. Was ist der Dämpfungsfaktor?
18. In meinem Auto ist kein Stecker mehr für das
Autoradio, nur einzelne Strippen, Was nun?
Während auch bei alten Radios oft nur ein paar
farbige Kabel herauskommen, sind heutzutage Buchsen in
Radios und im Auto üblich.
Für die Kabel gilt meist rot +12 V, schwarz (oder auch
braun) Masse/Minus, gelb meist zweite +12 V aber auch
manchmal Lichtplus-Eingang, blau meist der Ausgang für die
Automatik-Antenne. Aber das ist nicht standardisiert, also
vorher nachmessen! Eine Lüsterklemme und eine ISO-Buchse
sorgen dann für den richtigen Anschluss.
So wird bei losen Kabeln im Auto gemessen:
(Multimeter):
1. Zuerst ohne Zündung (aus) an jedem Kabel die Spannung
nach einer externen Fahrzeugmasse (Rahmen, Chassis)
messen. So erhält man den Dauerplus. (es dürfte nur ein
Pin mit ca. +12 V sein.)
2. Nun mit "Zündung Ein" an den restlichen Kabeln wieder
die Spannung nach Fahrzeugmasse messen, um an den
Schaltplus zu kommen. Sind mehrere Anschlüsse dabei, ist
es üblicherweise der mit der höheren Spannung.
3. Mit "Zündung ein" nun das Licht einschalten und wieder
die Spannung an jedem der verbliebenen Kabel messen, um
evtl. einen Lichtplus zu erhalten. (Er ist bei 95 % der
Fahrzeuge vorhanden.)
4. Mit einer Durchgangsprüfung (Ohmmeter) im
ausgeschalteten Zustand (ohne Zündung) den Widerstand an
jedem anderen Kabeln nach externer Masse ermitteln, um den
eigentlichen Masseanschluss herauszufinden. (Das muss das
Kabel mit < 1 Ohm sein.)
5. Die evtl. verbliebenen Kabel sind fast immer für
Automatikantenne/remote und evtl. GALA
(Geschwindigkeitssignal). Das GALA-Signal liefert ein
getaktetes Signal, das sich abhängig von der
Geschwindigkeit ändert. (Das lässt sich evtl. über den
AC-Anteil mit einem Multimeter feststellen, sicherer ist
das mit einem Oszi.)
6. Bei angeschlossenem Radio liefert mindestens ein Pin
eine Spannung von knapp +12 V, das kann sowohl der
Remote-Ausgang als auch der telephone-mute-in sein. Mit
einem 100-Ohm-Widerstand nach Masse bekommt man das evtl.
heraus. Bleibt das Potenzial am Radioausgang trotz
Widerstand gleich, dann ist es der Remote-out, wird das
Radio ruhig und sinkt die Spannung durch den Widerstand
auf nahe 0V, dann ist es der mute-in.
7. Um die Lautsprecherkabel (nur bei passiven Systemen
keine Aktivsysteme mit externen Endstufen) in Richtung der
Lautsprecher auszumessen, ist etwas Aufwand nötig. Hier
die restlichen Kabel untereinander den Widerstand messen
und die mit 3...5 Ohm gehören dann jeweils zusammen. An
denen dann eine 1,5-V-Batterie kurz (!!!) anschließen,
dann knackt der zugehörige Lautsprecher und dessen Membran
bewegt sich nach vorn, wenn der Plus-Anschluss der
Batterie am "Plus" des Lautsprechers anliegt. Nicht die
LS-Ausgänge des Radios nach Masse schalten!
VORSICHT! Je nach Fahrzeug (z.B. bei CAN etc.) ist diese
Vorgehensweise auch fehlerträchtig und kann zu Schäden
führen, deswegen gebe ich keine Garantie, dass das oben
beschriebene auch korrekt funktioniert!
An den CAN-Pins (CAN-High, CAN-Low) liegen abwechselnd
getaktet (bis ca. 500 kbd) Werte zwischen Masse und +5 V
an.
19. Gibt es einen Standard-Stecker?
Es existiert eine internationale Norm (ISO), an die
sich aber nicht alle Hersteller (Auto und Radio) halten.
Es sind zwei Stecker eindeutig, einer für 4
Lautsprecher-Ausgänge (Block B Mitte) und einer für die
Stromversorgung (Block A unten) etc. definiert.
Der Lautsprecherstecker (mit 8 Pins) wird von allen quasi
einheitlich belegt, der andere Stecker allerdings nicht.
Zerstörungen des Radios sind aber trotzdem ausgeschlossen.
21. Mein neues Radio im Audi / Opel / Seat / Skoda /
VW speichert die Sender nicht nach dem Ausschalten,
warum?
Bei einigen Autofirmen ist der Schaltplus mit dem
Dauerplus im ISO-Stecker gegenüber der Norm vertauscht,
Nachrüstradios erkennen das nicht selbst, also die beiden
Pins oder Kabel 4 und 7 im ISO-Stecker vertauschen. Auch
andere Anpassungen (z.B. bei anderen Marken) können nötig
sein, am besten dazu in meine ISO-Belegung
schauen.
22. In meinem Auto habe ich mit dem neuen (nicht
Werks-) Radio keinen
UKW-Empfang.
Problematisch bei neueren Autos (z.B. VW-Gruppe) sind
hier die aktiven Antennen (mit eingebautem Verstärker),
die eine Gleichspannung benötigen, damit sie
funktionieren. Hier muss man einen Adaptern suchen, z.B.
bei Conrad
ist er erhältlich. Diese Adapter haben dann neben
Antennen-Ein- und -Ausgang einen Anschluss für eine
Schaltspannung (+12 V) zur Versorgung des Verstärkers, die
dann intern über einfache Filter voneinander getrennt
werden. Wenn man sparen will, kann man auch eine Spule (1
mH) für die Versorgung in Reihe zur Kl.15 und einen
Kondensator (z.B. 100 nF Keramik) in Reihe zum HF-Eingang
am Radio schalten.
Masse des Antennenkabels an Autoradiomasse, Spule: ein
Bein an das heiße Ende (Innenseele) das Antennenkabels,
anderes Bein an den Schaltplus am Radio. Kondensator: ein
Bein an das heiße Ende des Antennenkabels das andere an
den Antenneneingang vom Radio.
23. In meinem Opel wurde ein neues Radio eingebaut. Wie
kann ich die Multifunktionsanzeige auf Uhr stellen?
Wollen Opel-Fahrer die Uhrzeit (wird bei Werksradios
auch für die Radiofrequenz benutzt) auf dem
Multifunktionsdisplay im Auto sehen, ist das rot weiße
Kabel am Display durchzuschneiden und zu isolieren. Auch
durch eine Neu-Parametrierung (Radio-frei) mit einem
Diagnose-Gerät im Opel-AH ist das ohne mech. Eingriff
möglich.
Bei neueren Opel mit BJ nach 2000 muss das aber nicht
mehr so sein...
www.medienelektronik.de |
www.audiotechnik-dietz.de |
HAMA |
AIV |
www.dobbertin-elektronik.de/navigate/lenkrad/ausw-lenk.htm |
27. Ich will einen PC im Auto nutzen, um preiswert
MP3-Wiedergabe, Navi und DVD/Video zu haben. Wie?
Ist von vielen gewünscht und eine sicher interessante
Überlegung. Ich rate hiervon generell ab, da die typischen
PC-Komponenten (consumer components) nicht für diesen
Einbauort (automotive) geeignet und deshalb auch nicht
freigegeben sind. Schon die
Minimal-Temperaturanforderungen (-40°C...85°C) werden
nicht erfüllt, von anderen Qualitätsmerkmalen ganz zu
schweigen. Auch die EMV-Anforderungen der Autohersteller
können diese PCs (trotz Metallgehäuse) nicht erfüllen.
Kommt es so zu Problemen, Fahrzeug-Schäden oder gar
Unfällen (z.B. aufgrund eines Notlauf eines Steuergeräts)
ist das versicherungstechnisch nicht unbedenklich.
Denn für jedes im Auto fest installierte elektronische
Gerät braucht man außer einer CE-Kennzeichnung oder eine
E-Typengenehmigung des KBAs oder einer gleichgestellten
Organisation in einem anderen EU-Land.